Vereinsgeschichte

 

Es war das Jahr 1926, die erste Gründung eines Fußballvereins im ehemaligen Landkreis Bogen, den sich dann auch andere Ortschaften, wie Mitterfels und das benachbarte Oberalteich, anschlossen. Die Sorgen waren groß. Vor allem fehlte ein geeignetes Gelände, um den Spielbetrieb zu eröffnen. Man war zuerst auf ein Provisorium, eine Wiese hinter der damaligen Würlsäge (heute Wührlsäge)), angewiesen.

Bereits am 3.3.1926 fand der erste „Großkampf“ in Bogen statt. Der Gegner war die Elf des TV Geiselhöring, die man auf Anhieb mit 4:3 besiegte. Die erste Bogner Elf bestand aus:
Bogenberger August, Pongratz Franz, Wührl Adolf, Weingärtner Hans, Wührl Bepp, Buchner Otto, Kronschnabl Georg, Neuberger Josef und Burkhardt Alf. Zu diesem Spiel war bereits eine ansehnliche Zuschauerzahl gekommen.


Am 17.04.1926 war die offizielle Gründungsversammlung in der Gastwirtschaft „Lanzinger Michl“ beim Amtsgericht (heutiges Rathaus). Der Verein wurde gegründet und die erste Vorstandschaft des 1. FC Bogen setzte sich wie folgt zusammen:

 

1. Vorstand Wührl Andreas sen.
2. Vorstand Weingärtner Gustav
Kassier Wutz Alois
Schriftführer Würl Bepp
Platzwart Baumann Ludwig
Sportwart Bogenberger Alois
Vereinsschiedsrichter

Holzner Alfons, Hiermeier Alois

Der Herbergsvater Lanzinger stellte seine Wiese hinter dem Amtsgericht (jetziges Rathaus) zur Verfügung. Es verging kein Tag ohne Training, aber auch kein Sonntag ohne Spiel. Viele junge Leute schlossen sich dem neu gegründeten Verein an und man war erstaunt, mit welchem Idealismus, aber auch mit welcher Disziplin sich die sportbegeisterte Jugend den Anordnungen der Vorstandschaft fügte.

Zunächst war man auf Gegner angewiesen die „wild“ spielten, die also nicht im Verband angeschlossen waren. So kam es, dass der 1. FC Bogen oftmals gegen Mitterfels aber auch gegen die Mannschaften der Straubinger Schulen antrat. Als auch Oberalteich mit Sport „um das runde Leder“ begann, hatte man einen Gegner direkt vor der Haustüre.

Bereits zur Jahreswende konnte man zwei Mannschaften zum Spielbetrieb anmelden. Die Gegner waren damals: Lam, Metten, Eichendorf, Landau, Dingolfing, und der FSV Straubing. In den Jahren 1930 und 1931 hatten die Verantwortlichen namhafte Gegner nach Bogen verpflichtet.

So erschien 1930 mit dem 1. FC Nürnberg eine Mannschaft in Bogen, die seinerzeit als die „Hochburg“ des deutschen Fußballsports galt. Auch der 1. FC Straubing, trug am Fuße des Bogenbergs Wettspiele mit den Bogener Sportfreunden aus. Ebenso wurde Anfangs der dreißiger Jahre der Aufstieg in die A-Klasse erkämpft.

 

An Weihnachten 1938 gelang es den Verantwortlichen, einen weiteren bayerischen Großverein nach Bogen zu holen. Den FC Bayern München.

Der im Jahre 1939 beginnende Weltkrieg zerbrach jäh alle Hoffnungen den Fußballsport in Bogen noch weiter auszubauen. Aber schon ein halbes Jahr nach Kriegsende fand am 12.09.1945 in der Gaststätte „Berghammer“ (Bahnhofsstraße) die Wiedergründungs-versammlung statt. Zu dieser Zeit wurde der Markt Bogen von der amerikanischen Besatzungsmacht verwaltet. Es mussten große Schwierigkeiten überwunden werden, um wieder einen Fußballverein auf die Beine stellen zu können.

Der bisherige Vereinsname musste in ASV Bogen umbenannt werden. Der Mann der ersten Stunde war Sportkamerad Max Ibel. Im Jahre 1946 trat Alois Wutz an die Spitze des Vereins. Alle weiteren Mitglieder des Vorstands blieben unverändert. Mit dem Spielbetrieb wurde wieder begonnen und Sportkamerad Max Ibel konnte mit seinen Mannen gegen eine Soldatenelf in Straubing das Rückspiel in Bogen antreten.

 

Der 1. Nachkriegspokal wurde gegen Moosham beim Pokalturnier in Alburg gewonnen. Im Punktspielbetrieb, der heutigen Kreisliga, wurde gegen Vereine wie Wörth a.d. Donau, Bodenmais, Spiegelau, Frauenau, Kötzting, Ruhmannsfelden und Viechtach gespielt.

Als sich die Nachkriegsverhältnisse wieder etwas stabilisiert hatten, übernahm am 16.10.1949 Sigmund Weingärtner den Gesamtverein der sich mittlerweile neu formiert hat. Der Verein durfte sich nun wieder TSV 1883 Bogen nennen. An die Spitze der Fussballabteilung trat zur selben Zeit Rudi Bierl. Als langjähriger aktiver Fußballer konnte er an Erfahrung und Routine aus dem Vollen schöpfen. Ihm ist es gelungen, eine Fußballmannschaft zu formen, die schon bald in ganz Niederbayern durch ihre Leistungen aufhorchen ließ.

 

Auch die Jugendarbeit wurde im Jahre 1950/51 weiter vorangetrieben. Sie hatte ihren größten Erfolg mit der Erringung des „Gebrüder-Weingärtner-Gedächtnispokals“. Der TSV 1883 Bogen stiftete anlässlich des 25 jährigen Jubiläums der Fußballabteilung, zur bleibenden Erinnerung an die Brüder Hans, Willi, Max und Ernst Weingärtner, einen Pokal. Die Spiele fanden auf niederbayrischer Ebene statt und wurden vom Bezirksjugendleiter ausgerichtet. Das Endspiel gegen die SpVgg Lam hatten die Bogner mit 3:1 gewonnen.

Alles überstrahlt jedoch die großartige Leistung der 1. Mannschaft im Jahre 1950, mit der Erringung des Titels „Bayerwaldmeister“.

Weitere Erfolg waren im Jahre 1951/52 der Gewinn des Pokals der „Straubinger Neuen Presse“. Der sportliche Erfolg blieb den Bognern treu.

So wurde in der A-Klasse Ost im Spieljahr 1952/53 der Meistertitel gewonnen und der direkte Aufstieg in die damalige 2.Amateurliga (heute Bezirksliga) geschafft.

 

Die Zugehörigkeit in der Bezirksliga dauerte leider nur eine Saison. Aufgrund eines Beschlusses des Niederbayerischen Kreisausschusses in Dingolfing musste des TSV 1883 Bogen als drittletzter der Tabelle wieder absteigen. Der Schock bei den Bognern war groß, da bisher immer nur die beiden letzten Vereine absteigen mussten. Der Spielbetrieb wurde somit wieder in der A-Klasse Mitte/Ost fortgesetzt. Erneut konnte sich der TSV 1883 Bogen in der Saison 1954/55 den Meistertitel sichern. In den folgenden Aufstiegspielen scheiterte der TSV jedoch an den Gegnern des TSV Abendsberg, SV Ruhmannsfelden und TSV Frauenau.

Nochmals gelang den Bognern Fußballern in der Spielsaison 1957/58 der Titel des Vizemeisters. Dann setzte jedoch laut Chronik eine Talfahrt ein, die ihren Tiefpunkt mit dem Abstieg aus der A-Klasse 1960/61 fand. Die gesamten 60-iger Jahre waren vom Kampf um den Verbleib in der B-Klasse geprägt. In der Saison 1969/70 steigerte sich der TSV 1883 Bogen ernorm. Nach der Herbstmeisterschaft wurde am Ende der Saison der Aufstieg in die A-Klasse wieder geschafft. Die junge Mannschaft hatte mit Vorstand Max Ibel und Abteilungsleiter Herbert Fredl, den Trainern Max Zollner und Klaus Dettl, eine hervorragende Unterstützung.

Nach Abschluss der Saison 1971/72 sicherte sich die Mannschaft den Meistertitel und wurde als Aufsteiger in die Bezirksliga gefeiert. Eine neue Ära hatte nun begonnen. „Dem TSV 1883 Bogen ist der Große Wurf“ gelungen, schrieb das Straubinger Tagblatt. Die Mannschaft gehörte nunmehr der höchsten niederbayerischen Spielklasse an. Ab der Saison 1972/73 gehörte die Mannschaft bis zur Saison 1984/85 unentwegt der Bezirksliga an. Mehrmals wurde um den Aufstieg in die Landesliga (1974/75, 1976//77 und 1981/82) gekämpft. Das Glück blieb jedoch aus.

Rückblickend auf die Jahre in der Bezirksliga kann man feststellen, dass der TSV 1883 Bogen in ganz Niederbayern und darüber hinaus sich einen guten Ruf erspielt hat. Die hervorragenden Leistungen wurden auch dadurch bestätigt, dass Spieler wie Bittner, Sperl, Rank, Britzl, Langhanns, Dietl, Stadler und Bierl über Jahre hinaus in die Niederbayern-Auswahl-Mannschaften berufen wurden und dort zu Stammspielern zählten. Mittelstürmer Sperl war jahrelang Torschützenkönig der Bezirksliga.

Ein fester Bestandteil der Mannschaft war damals über viele Jahre eines der größten Talente, die der TSV Bogen hervorgebracht hatte, der jetzige Vizepräsident Fritz Bittner. Zwischen 2006 und 2012 stieg der Verein kontinuierlich aus der Kreisklasse bis in die Landesliga auf. In seiner ersten Landesliga-Saison sicherte sich der Verein nach einem spannenden Zweikampf mit der DJK Vilzing zwei Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bayernliga. Nachdem man im ersten Bayernligajahr vollkommen überraschend mit dem 6. Platz abschloss, konnte das Ergebnis in der abgelaufenen Saison mit dem überragenden 4. Platz sogar noch einmal getoppt werden.

Harmonische Gründungsversammlung

Da auch die Fußballer die Auflösung des Gesamtvereins nicht verhindern konnten, traf man sich am Mittwoch den 13. Mai 2015 im Sportheim Bogen, um den Verein TSV 1883 Bogen Fußball zu gründen. Im Vorfeld wurde die unter der Federführung von Sigi Rank ausgearbeitete Vereinssatzung ausgiebig diskutiert und modifiziert, so dass diese in der Versammlung ohne Gegenstimme angenommen wurde. Der scheidende Präsident des TSV Bogen Helmut Rothmann freute sich zahlreiche Ehrenmitglieder begrüßen zu dürfen. Er bedankte sich bei allen, die ihn während seiner Amtszeit unterstützt haben. Besonders würdigte er die Verdienste des langjährigen Kassiers Hans Söllner. Auch die Stadträte Günther Lex, Siegfried Rank, Werner Ibel und Fritz Bittner ließen es sich nicht nehmen, an dieser wichtigen Versammlung für den Fußballsport in Bogen teilzunehmen. Die Neuwahlen liefen schnell und reibungslos ab. Folgende Personen wurden gewählt, um in der kommenden Wahlperiode die Geschicke des TSV 1883 Bogen Fußball zu gestalten.

- Präsident: Franz Hilmer
- Gleichberechtigte Stellvertreter: Fritz Bittner, Ignaz Hiendl, Werner Ibel

- Kassier: Heidi Beer
- Kassenprüfer: Günther Lex, Michael Brand

- Schriftführer: Josef Niemeier
- Jugendbeauftragte: Franz Käufl, Benjamin Schäfer
- Sportkoordinator: Gregor Mrozek
- Sicherheitsbeauftragter: Stefan Heitzer
- Medienbeauftragter: Gerd Lex
- Ehrenamtsbeauftragter: Ignaz Hiendl
- AH-Beauftragter: Gerhard Stadler
- Internet-Beauftragter: Fred Brüchner

JFG Kinsachkickers als wichtiger Baustein

Die am 21. April 2006 gegründete Juniorenfördergemeinschaft (JFG) Kinsachkickers B-S-O e.V. ist ein ganz wichtiger Faktor für den neu gegründeten Verein. Die JFG entwickelt sich immer mehr zu einer Top-Adresse für den Nachwuchsbereich im Landkreis Straubing – Bogen. Hier haben talentierte junge Fußballer die Chance unter der Anleitung von qualifizierten Fußballtrainern eine fundierte Ausbildung zu bekommen. Stellvertretend sei hier der ehemalige Nachwuchsbundesligaspieler und Regionalligakicker vom TSV 1860 München Ben Penzkofer genannt, der aktuell die C1 Jugend in der Bezirksoberliga trainiert.
Unter der Anleitung von Bayernligacoach Stonie Wagner trainieren die Talente der A-Jugend in regelmäßigen Abständen mit dem Bayernligakader mit.

SG Bogen/Oberalteich als Chance für die Jugend

Mit der Gründung der SG versuchte man die Kräfte in der Stadt Bogen zu bündeln. Die Jugendabteilung ist für die jüngsten Fußballer (E-F-G-Jugend) zuständig und legt somit die Basis für eine gute Ausbildung. Die Nachwuchsfußballer haben regen Zulauf, ein klarer Beweis für die hervorragende Arbeit des Trainerstabes. Weniger erfolgreich läuft es momentan bei der Herrenmannschaft, die den bitteren Weg zurück in die A-Klasse gehen muss. Aber jeder Neuanfang birgt neue Möglichkeiten und neue Impulse. Warum sollen nicht unseren jungen Talente, die nicht auf Anhieb den Sprung in den Bayernligakader schaffen, frischen Wind und Qualität in die Mannschaft bringen und gemeinsam den sportlichen Erfolg in die JFG zurückbringen. Wie man diese Saison gesehen hat, darf man sich nicht zu sehr auf Hilfe aus dem Bayernligakader verlassen, da es hier ebenfalls zu personellen Engpässen kommen kann. Die SG braucht einen eigenen konkurrenzfähigen Kader, der unabhängig vom Bayernligateam ist.

AH als gesellschaftlicher Faktor

Auch wenn die AH – Spieler jeden Mittwoch mit Feuereifer auf dem Trainingsplatz zu finden sind, steht bei den Fußballgrößen der Vergangenheit der sportliche Aspekt nicht mehr im Vordergrund. Unter der Leitung des ehemaligen Niederbayernauswahlspielers Gerhard Stadler bringen sie vor allem viel geselliges Engagement und ganz viel Erfahrung und Fachwissen in den neuen Verein ein.

Unterstützung des Fußballsports in Bogen

Um auch in Zukunft den Fußballtalenten optimale Förderungsmöglichkeiten zu geben, um sowohl im Jugendbereich, wie auch bei den Erwachsenen attraktiven Fußball zu bieten, ist es wichtig, dass sich möglichst viele Sportinteressierte und Gönner zur Fußballabteilung bekennen und Mitglied im neuen Verein werden. Fußball in Bogen kann auf Dauer nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen mit ihrer Mitgliedschaft die Förderung des Fußballsports in Bogen unterstützen. Ein schöner Nebeneffekt der Mitgliedschaft ist der verbilligte Eintritt bei allen Spielen der Bayernligamannschaft und der SG Bogen/Oberalteich im Stadion Bogen.