3:2 Sieg von Aiglsbach gegen die Rautenelf aus Bogen – Bogens Torschützen Nico Tremml und Lukas Käufl

Bogens Co-Trainer Marco Kenneder war gut vorbereitet in das Match gegangen, hatte seine Mannschaft auf ein unangenehmes Spiel vorbereitet. Er hat wegen des zu erwartenden Hexenkessel seinen jungen Heißsporn und Afrikaner Makamba Sidibe, der zuletzt richtig stark war, aus der Stammformation genommen, weil zu befürchten war, dass er den Anfeindungen nicht stand halten könnte. Aber was in Aiglsbach abgelaufen und zu hören war, hatte ich in meiner über 10-jährigen Berichterstattung noch nicht erlebt. Bis Samstag 16 Uhr war ich ein Fan eines mir bis dato unbekannten Stürmers Manfred Gröber. Aber was ich im Laufe des Spiels von ihm gehört und gesehen hatte, verschlägt mir die Sprache – nein, einen solchen Spielertyp möchte ich in Bogens Mannschaft nie sehen. Es war ja bekannt, dass er im Laufe seiner Fußballerlaufbahn schon viele Elfmeter gezogen hat, aber wie er das macht ist ungeheuerlich und zugleich unverschämt. Und wie er mit seinen Gegenspielern verbal umgeht, das sucht seines gleichen – Aussagen wie „Du Blinder“, „Arschloch“ oder „ich war heute Nacht bei deiner Mutter …….“ sind noch harmlos. Verbal ein Griff in die unterste Schublade. Und das alles vor den Augen und Ohren eines wohl unvorbereitetem Schiedsrichtergespannes unter der Leitung eines ganz schwachen Schiedsrichters Jonas Kohn aus Amberg. Es ist auch völlig unverständlich, dass ein Schiedsrichterassistent nicht eingreift, wenn hinter dessen Rücken, Bogens Afrikaner Sidibe nach seiner Einwechslung laufend übelst beleidigt wurde – „der Affe hat Tollwut“ und vieles mehr was nicht auf den Sportplatz gehört. Es ist vielleicht nicht immer gut, wenn der Berichterstatter so nah an der eigenen Mannschaft ist, aber man bekommt deutlich mehr mit, man sieht ein bisschen mehr und hat die Möglichkeit mit den Spielern, mit ein bisschen Abstand, zu sprechen, aber was ich am Samstag nachmittags in Aiglsbach vernommen habe, hat nichts auf dem Fußballplatz verloren. Ja, es wurde auch ein bisschen Fußball gespielt, bei hochsommerlichen Temperaturen ein attraktives Landesligaspiel.

Von Beginn weg ging es gleich richtig zur Sache, die junge Bogener Mannschaft wollte sich nicht den Schneid abkaufen lassen. Die Taktik war schnell zu erkennen – Bogen mit wohlüberlegten Kombinationsspiel aus der Tiefe heraus, dies hat lange Zeit auch ganz gut funktioniert. Bogen war die spielerisch bessere Mannschaft, aber irgendwann wird Dir der „Stopsl“ gezogen, gerade einer jungen noch nicht so erfahrenen Mannschaft, wenn Du merkst, es wird hier nicht mit gleichen Mass gemessen. Jemand wird bevorzugt und Du hast eigentlich keine Chance. Und Aiglsbach kennt nur ein Spiel, hoch und weit in die gegnerische Hälfte, Manfred Gröber wird’s schon richten. Aber Marco Kenneder hat ja schon mehrmals gegen ihn gespielt, er weiß wie Gröber tickt, aber ganz auszuschalten ist er nicht, weil er es versteht seine Mitspieler auch verbal zu beschäftigen, am Anfang gelingt diesen das natürlich noch nicht, da ist die Konzentration noch hoch. Wie aus dem nicht`s dann ein Strafstoß für die Aiglsbacher – Gröber sei gedankt und der Schiedsrichter ist darauf hereingefallen. Ein weiter Ball auf die halblinke Außenbahn, Gröber nimmt den Ball gekonnt mit, wird aber von Pepe Warminsky geschickt abgedrängt. Gröber steht mit dem Ball zwischen der 5er- und 16er-Linie an der Torauslinie, Warminsky mit den Händen am Rücken zwei Meter von ihm weg. Gröber findet keinen Mitspieler, er sucht die Hand von Warminsky, aus kurzer Distanz versucht der Aiglsbacher Warminsky in den Unterleib zu schießen. Instinktiv geht die Hand des Bogeners in Schutzhaltung nach vorne. Schiedsrichter Kohn pfeift und zeigt auf den Punkt – mit einem verschmitzten Lächeln dreht sich Gröber ab. Wütende Proteste der Bogener Spieler und von der Bank, aber der Schiedsrichter lässt sich nicht abbringen. Ehrenreich verwandelt in der 21. Minute sicher. Aber Bogen gibt die richtige Antwort nur zwei Minuten später. Etwas versetzt, 20 Meter vor dem Aiglsbacher Tor wird den Bogenern ein Freistoß zugesprochen. Nico Tremml legt sich den Ball zurecht und nagelt diesen punktgenau an den Innenposten und von dort ins Netz – 1:1. Jetzt ist Bogen in der Spur, ziehen ihr Kombinationsspiel auf, lassen Ball und Gegner laufen. Ja nicht jeder Ball kommt gleich zum Mitspieler aber die Mannschaft hat sich jetzt gefangen und zeigen richtig guten Fußball. Aiglsbach schaut weitestgehend beeindruckt zu. So lässt auch die Führung der Rautenelf nicht lange auf sich warten. Mit nur jeweils einen Ballkontakt kommt die Kugel über Zeba, Moosbauer und Ögütlü aus der eigenen Hälfte in die Box, zu Lukas Käufl, der dem Keeper in der 38. Minute keine Abwehrchance lässt und damit seine Farben in Führung bringt. Noch vor der Halbzeit hätte Bogen einen weiteren Treffer erzielen können, ja eigentlich müssen. Moosbauer wird im Strafraum schön freigespielt, er sucht den Mitspieler, statt selbst abzuziehen. Falsche Entscheidung, sein Zuspiel auf Lukas Käufl wird im letzten Moment weg gegrätscht.

Wie Aiglsbachs Trainer Benjamin Flicker später erklärt ist er in der Kabine richtig laut geworden, hat seine Mannschaft aufgefordert mehr zu arbeiten. Aber so richtig umsetzen konnte es seine Mannschaft nicht. Bogen war aktiver, bissiger in den Zweikämpfen und dem dritten Tor zunächst näher. Aber es dauerte nur 10 Minuten, bis den Bogenern der Zahn endgültig gezogen wurde. Wieder war Gröber im Mittelpunkt des Geschehens. Weiter Einwurf auf Gröber, in seinem Rücken steht der erfahrene Marco Kenneder, Gröber langt nach hinten, zieht Kenneder runter und Schiedsrichter Kohn fällt auf das Offensivfoul herein. Wieder zeigt er auf dem Punkt und wieder verwandelt Ehrenreich ganz sicher. Und nur 5 Minuten später wird Bogen ausgekontert. Ein langer Ball, auf wem wohl, Gröber, der sieht, dass Dominic Filser blank steht und zur erneuten Führung der Hausherren zuschlägt. Mit dieser Aktion hat man die Rautenelf aus dem Spiel genommen und man kann ihnen dies nicht einmal verdenken. Zwei Elfmeter gegen sich zu bekommen, die keine waren, damit kann man einer Mannschaft richtig weh tun. Fortan fand die junge Mannschaft aus Bogen nicht mehr ins Spiel zurück, man war zwar überlegen aber so richtige Torgefahr konnte man nicht mehr ausstrahlen. Doch einmal noch, Gürkan Ögütlü wird super schön freigespielt, alleine marschiert er auf Torwart Walther. Aber der Abschluss war dann doch zu schwach, wenn gleich die Rautenelf mindestens einen Punkt in Aiglsbach verdient hätte.

TSV 1883 Bogen: Simon Weinzierl, Marco Kennender, Nicola Zeba, Lukas Käufl, Nico Tremml,     Simon Moosbauer (Fritz Simmet 63.), Jonas Gruber, Gürkan Ögütlü (Thomas Hentschel 71.) Tobias Haumer, Niklas Karl (Makamba Sidibe 58.), Pepe Warminski;

TV Aiglsbach: Robin Walther, Niklas Schmidbauer, Andreas Schweiger (Josef Bergermeier 85.), Andreas Blattner, Florian Schweiger, Fabian Rasch, Manfred Gröber, Matthias Ehrenreich, Dominic Filser (Andre Bräuning 70.), Fabian Ziegler, Jonas Greth;

Tore: 1:0 Matthias Ehrenreich (21. - Strafstoß)
           1:1 Nico Tremml (23.)
           1:2 Lukas Käufl (38.)
           2:2 Matthias Ehrenreich (51. – Strafstoß)
           3:2 Dominic Filser (56.)

Schiedsrichter: Jonas Kohn (Amberg)

Zuschauer: 555